Stewart Brewing Edinburgh – Alles Ale oder was?

Stewart

Waren Anfang August zum Weihnachtsgeschenk einlösen mit der Family auf dem Fringefestival in Edinburgh. Das ist das grösste Kulturfestival der Welt und sehr sehenswert. Weil ich immer ganz brav bin, durfte ich mich mit meinem Sohn Lukas mal kurz abseilen. Und so ging es mit dem Taxi zur ca. 25 Minuten entfernten Stewart Brewing nach Loanhead, am Rande von Edinburgh in einem Industriegebiet gelegen.

Dort hat mich der Masterbrewer und Vollblutschotte Craig Scotland sehr herzlich empfangen.  Sein Name ist Programm. Craig hat seinen Master for Brewing and Destilling an der Heriot-Watt University in Edinburgh mit ca. 100 anderen Teilnehmern aus vielen englischsprachigen Ländern dieser Welt erfolgreich abgeschlossen. Voraussetzung hierfür ist ein bestandener Bachelor Abschluss. Die Ausbildung an der Uni dauert ein Jahr. Craig ist sogar am Gärtank in einer lustigen Comiczeichnung verewigt.

Die Brauerei wurde 2004 gegründet und ist eine der wenigen inhabergeführten Brauereien in Schottland. 2013 wurde die jetzige Brauerei an den neuen Standort verlegt. Das Bavarian Brewery Technologies Sudhaus mit 50 hl Ausschlagmenge stammt aus Ungarn.

Gebraut werden 15.000 hl p.a. vollautomatisch. Das Witzige ist, dass sich die Stewartjungs die ganzen Temperaturrasten beim Maischen sparen. Vom Einmaischen bis zum Verzuckern alles bei 65 °C. Nur zum Abmaischen wird ganz klassisch auf      76 °C erhöht. Easy easy.

Das Malz beziehen die Schotten von den englischen Mälzereien Muntons, Simpsons und aus Deutschland von Weyermann. Für eine bessere Vollmundigkeit werden neben dem Gerstenmalz auch gerne Hafer- und Weizenmalz mit eingemaischt. Vergoren wird untergärig bei maximal 13°C mit dem Hefestamm 34/70, obergärig mit der Farmhouse Yeast bei 19°C.

Craigs ganzer Stolz ist seine Hopgun. Hier wird nicht nur mit Hopfen gestopft, sondern auch mit Kaffee. Und das nicht zu knapp beim „not your body Guy“, einem Canadian Breakfast Stout mit 6,8 Vol. % Alk., das vor der Abfüllung noch für sechs Monate ins Holzfass gelegt wird. Die Hauptsorte der Brauerei ist das Jack Back, ein IPA, das wunderbar rough mit Mosaic und Citra bis zu 3-7 g/l Hopfenöl von der hopgun beschossen wird. Great!

Nagelneu in Betrieb ist die Gea Zentrifuge mit einer Leistung von 100 hl pro Stunde. Die wurde vom schottischen Staat wegen ihrer positiven Umweltaspekte subventioniert. Die Jungs hauen in den Lagertank zur Vorklärung  das nicht reinheitsgebotskonforme Filtrationswunderhilfsmittel Biofine Clear und sparen sich so die Filtration……

Dann haben wir noch was bei der Fassabfüllung über Bierfässer in Great Britain gelernt. 50% der Stewartschen Leckereien wandern ins Fass, der Rest in die Flasche und in die Dose. Zur Flaschenabfüllung wird eine mobile Leihflaschenabfüllung geordert, wow. Die klassischen CO2 haltigen Bierstile werden in die Kegs…..

…die CO2 armen Ales in Casks abgefüllt, die reinig- und wiederbefüllbar sind.

Und die ganz besonderen Ales bekommen dann noch chilling time in den oak barrels, smooth.

Seit sechs Jahren betreiben die Stewarts ihre craft beer kitchen. Eine kleine Brauerei in der Brauerei für private labeling. Mittlerweile ein super Business, denn mit 15 Sud pro Woche marschiert das Brauereichen an der Kapazitätsgrenze. Der Gag? Hier werden für  Vereine, Freunde, Firmen and so on eigene, individuelle Biere gebraut. Man kann sein eigenes Rezept je nach Geschmackspräferenzen zusammenstellen.

Nach der Abfüllung in Flaschen werden diese dann noch zur Krönung mit dem eigenen Etikett geschmückt. That´s customer satisfaction.

Mein Fazit: Stewart Brewing – I like it. Thanks Craig!

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