Kommunbrauhaus Rossach – die Mehrgenerationenbrauer

Kommunbrauhaus-Rossach

Wer das Märchen Dornröschen kennt, der kann meine Liebe zu altehrwürdigen Kommunbrauhäusern verstehen. Aus diesem Grunde ging es ab nach Großheirath-Rossach in Oberfranken. Schon von außen – Liebe auf den ersten Blick.

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Im Inneren wartet die schlafende Prinzessin auf mich. In Form des „neuen“ Sudhauses aus dem Jahre 1934.

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Die gute alte Prinzessin wird vier mal im Jahr wachgeküsst und natürlich direkt befeuert. Macht bei 25 hl pro Sud ca. 100 hl lecker Bierchen p.a..

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Angetrieben wird sie mit Riemen, eingemaischt wird bei 34 °C. Gleich vier mal wird  gehopft, ganz dezent und mit viel Leidenschaft. Schön der Läuterbottich, der nicht nur zum Abläutern, sondern auch zur Maischeruhe gebraucht wird. Fürs Dekoktionsverfahren bzw. Teilmaischekochen ganz nach altväterlicher Sitte. Der Würze wird in Rossach zum Kochen zwei Stunden Zeit geschenkt – Luxus pur.

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Dann ging´s steil die Treppe hoch zum schmiedeeisernen……

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…Kühlschiff. Das ist immer noch zum Würzekühlen in Gebrauch und soll bald durch ein Kupfernes ersetzt werden. Das Kommunbrauhaus gehört der Gemeinde, betrieben wird es von drei ehrenamtlichen Brauern, die vom Bürgermeister eingesetzt wurden. Strom- und Wasserkosten gehen an die Gemeinde, sowie eine unbekannte Menge an Haustrunk. Der Rest wird von Landwirten der Gemeinde in Fässern abgeholt und bei diesen im Keller endvergoren und ausgereift. Früher haben die Landwirte pro ha Grundbesitz 1 hl Bier bekommen.

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Mit der frischen Hefe aus der Weismainer Püls Bräu wird die 12%- ige Würze vergoren. Schön im offen Gärbottich, wie es sich gehört. Da kann man die Kräusenbildung noch live erleben.

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Klaus Ziegler, seines Zeichens Seniorbrauer, hat uns in die Geheimnisse der Herstellung des hellen untergärigen Gerstensafts eingeweiht…..

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…unterstützt von Sebastian, the next generation.

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Mein Fazit: Kommunbrauhaus Rossach – Wachküssen macht Spass.

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