Krombacher- der größte Bierladen Deutschlands

Krombacher

Als Bierblogger musste ich natürlich selbstredend auch mal bei der größten Einzelbraustätte Deutschlands meine Aufwartung machen. Also auf nach Krombach bei Olpe ins sagenumwobene Seenland. Die Brauerei begrüßt seine 80.000 Besucher p.a. in einem Kinosaal in der Krombacher Erlebniswelt, der wohl in seinen Ausmaßen einem Kleinstadtkino in nichts nachsteht.

Die Erfolgsgeschichte der Brauerei ist mit Friedrich Schadeberg sen. untrennbar verbunden. Er hat die Brauerei von einer großen mittelständischen Regionalbrauerei zur größten Braufabrik Deutschlands entwickelt. Sein Geist weht durch die Brauerei und mit ihm die konsequente Ausrichtung auf Wachstum, Wachstum und Wachstum. Legendär ist die Loyalität der gesamten Krombacher-Mannschaft und der Spirit, der ihn zu Lebzeiten umgeben hat. Zweifelsfrei gehörte er zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Brauägide.

In Krombach wird seit 1892 Bier nach Pilsner Brauart produziert. Heute werden insgesamt 6.700.000 hl in Form von sechzehn verschiedenen Bierprodukten und Fassbrause hergestellt. Davon werden 4.800.000 hl Pils deutschlandweit unters Volk gebracht und mittlerweile auch stattliche 400.000 hl  alkoholfreie Biere. Diese unglaublichen Mengen bringen sagenhafte Kostenvorteile mit sich, die die Vertriebs-Krombachjaner auch zum Leidwesen vieler Klein- und Mittelstandsbrauereien gnadenlos in Form von Preisnachlässen an den Markt weitegeben. Ein schlagkräftiges Tool um die Mengensicherung im rückläufigen Biermarkt zu sichern. Auf dem Steinecker Sudhaus Baujahr 1986 werden auf vier 680 hl und einer 1200 hl Sudlinie die Krombacher Biere gebraut. Und zwar im Dekoktionsverfahren. Zwölf Malzlieferanten sichern die benötigten Malzmengen, gehopft wird ganz klassisch mit drei Gaben. Eine Bitter- und zwei Aromahopfengaben. Die Hopfenvorräte reichen für sechs Jahre, so dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.

48 Quellen aus der Umgebung mit weichem 5 °dH Wasser versorgen die Braustätte mit ausreichend Brauwasser höchster Qualität. Die Würze wird unter Einsatz eines Brüdenverdichters mit 95 °C energiesparend gekocht. Der Läuterbottich von unten gesehen schenkt dem brautechnisch versierten Fachbesucher ein beeindruckendes Bild filigraner Technik.

Vergoren wird in 44 Ziemann Gärtanks im Eintankverfahren bei max. 15 °C. Nach der Diacetylrast wird über den Eski Kühler runtergekühlt und noch zwei Wochen gereift. Nach Filtration, dem Zentrifugieren und der KZE geht’s vor der Abfüllung in zehn    4.800 hl Drucktanks bevor der gute Gerstensaft seinen Weg in die Flasche und ins Fass findet.

Das Filtrationsheadquarter ist der ganze Stolz vom Filtrationsleiter Arthur Riedel, der uns durch die Brauerei geführt hat. Arthur hat 17 Jahre bei Königs Pilsner malocht. Von der Lehre bis zum Meister – und das durch alle Abteilungen. Ein Bierenthusiast wie aus dem Lehrbuch. Arthur kennt sich richtig aus in Sachen Bierherstellung, ist ausgebildeter Biersommelier und lebt und missioniert Bier auf seine unvergleichlich direkte und kompetente Art. Filtriert wird noch mit klassischen Rahmenfiltern unterstützt durch Kieselgur Kerzenspaltfilter.

Angeboten werden neben den klassichen Brauereiführungen auch die Krombacher Sommeliertouren. Hier gibt es über die Infos zur Bierherstellung hinaus zum Abschluss noch ein Foodpairing. Das Dunkle in Kombi mit Schoki war richtig lecker, das Weizen mit Blauschimmelkäse nur mmmmhhhh.

Im Braustüberl des „Visitorcenters“ gab es zum Abschluss und zur Stärkung nach der sehr spannenden und informativen Sommelier +++ Führung noch den Krombacher Dreiklang. Leeeecker.

Mein Fazit: Danke lieber Arthur für die klasse Führung. Jetzt lass uns einen krombachern.

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