Meine bierige Neugierde hat mich neulich nach Heubach zu dem geschätzten Brauerkollegen Alexander Caliz geführt. Sein Bier war mir zufällig am Marienplatz in Stuttgart durch die Kehle geronnen. In Heubach werden ca 50% Spezial, 25% Pils und 25% Weizen gebraut. Gespannt war ich jedoch auf seine „brauKunst“ Bierraritäten. Angekommen…….
….. ging es gleich nach einem sehr herzlichen Grüß Gott ins Sudhaus. Hier werden die Bierspezialitäten in klassischen Kupfergefäßen, ausgestattet mit einer modernen Sudhaussteuerung, von Braumeister Bastian Ziegler eingebraut.
Basti hat bei Heubacher 1995 die Lehre absolviert, danach seinen Doemens Braumeister gemacht und ist seit 2009 verantwortlicher Braumeister in seinem Lehrbetrieb. Ganz neu eingebracht wurde die 4- Walzenschrotmühle von Bühler. Zu allem Anfang braucht man gutes Schrot…..
Besonders beeindruckt hat mich der Kaltbereich der Brauerei, der Gär – und Lagerkeller. Super ausgestattet mit verschiedenen Tankvariationen lassen diese alle Möglichkeiten der Gärung und Lagerung zu.
Und dann ging es ins Reich der brauKunst Biere die Kellertreppe hinab. In das Biernirwana der alten Lagerkeller. Da kommt für jeden Bier – und Brauereifreak echtes Glücksgefühl auf.
An der Pforte vorbei…….
…. hat uns Basti gleich eines seiner brauKunst Leckereien, dass 500, gezwickelt. Eine wirklich bemerkenswerte Hommage an das 500 jährige Wiegenfest unseres Reinheitsgebots. Eingebraut mit 17,4% Stammwürze, gewürzt mit Chinook, vergoren mit einer Altbierhefe und 500 Tage im Lagertank gereift, hat mich sein Beitrag zum Reinheitsgebot echt begeistert. SUPER lecker. Weiter ging es mit seinem Strong Ale. Basti verzichtet hier bewusst auf die mainstreamige Art der Kalthopfung und variiert gekonnt mit ganz besonderen Malzen. Beim Strong Ale z.B. mit Château Pale Ale, Black of Black, Abbey, Arôme, Bisquit – wie geil!!!
Von ganzem Herzen dankbar bin ich für sein 2014 erstmalig eingebrautes Imperial Pils. Eine leider kaum mehr zu findende Bierrarität in Deutschland. Zum Glück Dank Basti nicht ganz ausgestorben, wird diese Leckerei aus reiner Vorderwürze vergoren. Feingehopft mit Columbus, Cascade, Simcoe und Amarillo, ist diese Pilsinterpretation mit seinen 7,2% Alk.- Gehalt und 54 IBU ein echter Göttertrank. Gespannt können wir auf seine neuen Versuche hinsichtlich Holzfasslagerung sein…..
Zurück aus dem Heubacher Hades haben wir auf die bemerkenswerten brauKunst Spezialitäten im Bräustüberl angestoßen. Mit Uralb Spezial aus dem Steinkrug. Macht Lust auf mehr.
Mein Fazit: Die Heubacher BrauKunst, denn es muss nicht immer kaltgehopft sein. Alexander und Basti, ein Danke und Prost auf Eure bemerkenswerten Bierinterpretationen.