As time goes by – Belgrad Beerfest 2022

Letztes Jahr bin ich in einer Kneipe in Nordzypern mit einem 2.10m großen Hünen bei einem Bier ins Gespräch gekommen. Vukas heißt der Mann und hat in seinen jungen Jahren in der serbischen Nationalmannschaft Basketball gespielt. Nach dem zweiten Bier hat er mir total begeistert von dem größten osteuropäischen Bierfestival mit sagenhaften 500.000 bierbegeisterten Besuchern in seiner Heimatstadt Belgrad erzählt. Meine Frau hat kurz gegoogelt, gebucht und so sind wir vom 18.-21. August von Stuttgart aus direkt zum BBF nach Belgrad geflogen.

Das Festival ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Den Craftbeer Garden unde den Musikbereich. Bei 35 °C zur Feierabendzeit haben wir uns kurzentschlossen im Craftbeer Garden durch die meist serbischen Craftbeerstände verkostet. Knapp dreißig Vertreter ihrer Zunft bieten dort ihre Leckereien an. Mein Favorit war das Red Lager „Motored“ von der Gulliver Brewery.

Gesponsert wird das Festival interessanterweise von den internationalen big players Heineken und Tuborg. 

Neben deren Bierständen hat am Hauptplatz auch die Dogma Berwery ihren Platz. Die Biere haben mich durch die Bank positiv überrascht. Qualitätiv handwerklich richtig gut gemacht. Dogma wurde 2016 gegründet und ist die schnellstwachsende Craftbeer Brauerei in Serbien. Der Stand wurde von den Youngsters regelrecht besetzt…

Am nächsten Morgen haben wir uns das Sightseeing gespart und sind zum Relaxen  an die 4km vom Stadtkern entfernte „Ada Ciganlija“ gefahren. Die Einheimischen nennen den sensationell schönen Badesee zu Recht auch das Meer von Belgrad. Neben dem mit Trinkwasserqualität gefluteten See laden viele Bars und Restaurants zum Verweilen ein. Lebens- und Erlebnisqualität vom Feinsten. 

Völlig tiefenentspannt haben wir uns dann doch noch aufgemacht, die Belgrader Bierszene zu erobern. Erste Anlaufstelle war das Beer Sheep. Ein klassischer Craftbeershop mit jeder Menge deutschen, internationalen und serbischen Bieren, die vor Ort verkostet werden können. Nette Jungs. Nach dem Genuss einer „bunten Mischung“ von Bieren…

 

…ging es gleich nebenan, etwas scary, die Rolltreppe hoch… 

… in die punky Craftbeerkneipe Samopivo. Mit cooler Terrasse – lohnenswert.

Nächste Station war die etwas außerhalb gelegene Gvint Brewery. Die kleine Brauerei mit Taproom liegt etwa 30 Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Der Weg und das Ziel sind absolut lohnenswert. Der Charme von Belgrad außerhalb des Tourizentrums ist sein urban-industrial Flair. Hier ist noch nichts von hochbezahlten Stuttgarter Stararchitekten zu Tode modernisiert worden. Direkt neben der Gvint lädt ein schöner Handwerkermarkt an den Wochenenden zum Verweilen und Stöbern ein.

Das Orthodox Celts Red mit seinen 30 IBU und 5 Vol.% Alc. kann ich nur empfehlen. Regt wacker zum Weitertrinken an…

Zum Abschluss unserer Bier- und Brauereirunde sind wir in neun Minuten von der Gvint zur Docker Brewery gelaufen, um deren legendäres mit Eldorado und Mosaic gehopftes Hazy Alpaca New England IPA zu verkosten. Die Binderkonstruktion und der kathedralenhafte Aufbau haben mir ein ordentliches Déja-vu verpasst. Da war ich doch schon…? Ein eineiiger Zwilling unseres Schönbuch Brauhauses in Böblingen. Heimweh war gestern. Die Augen rechts…

 

… die Augen links…

Mein FAZIT: Noch keine Reisepläne? Belgrad ist immer eine Bierreise wert.

 

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