Als Stammwürze bezeichnet man die Summe aller vor der Gärung in der Würze gelösten Inhaltsstoffe aus dem Malz. Der Stammwürzegehalt bestimmt maßgeblich den Alkoholgehalt der Biere. Er wird mit „Grad Plato“ angegeben (Abkürzung: °P). Die Bezeichnung ist nach dem deutschen Chemiker Fritz Plato benannt. Gemessen wird dieser mit dem Dichtemesser, dem Saccharometer oder brauerumgangssprachlich – die Spindel
Und diese Spindel war eine echte Braurevolution.
Die erste Standartisierungsmöglichkeit den Zuckergehalt in der Würze zu messen. Vorher war der Braumeister auf seinen Gaumen, seine Erfahrung angewiesen. Und das haben wir dem Engländer James Baverstock Sr. zu verdanken, der die Spindel 1770 das erste Mal einsetzte. 1784 wurde diese Methode durch John Richardson verbreitet, dessen Übersetzung aus dem Jahre 1788 ein Lesegenuss ist.
Ich zitiere aus der Vorrede: „Es scheint, der Erfahrung zufolge, eine Art von Bedürfnis für jedes Volk, das nicht auf der alleruntersten Stufe der Aufklärung steht, dass es irgend ein stärkendes, reizendes und erheiterndes Getränk haben müsse, dessen Übermaas bekanntlich eine Art der Berauschung hervorbringt.“
Mein Fazit: Die Spindel trägt zum Volksgenuss bei – und das seit 1770.